Sowohl die Soziologie als auch die Psychologie sind Bereiche der Sozialwissenschaften und stehen in einem interdisziplinären Verhältnis zueinander. Allerdings unterscheiden sich die Forschungsgegenstände und -methoden der beiden Disziplinen häufig. Die Soziologie entwickelt Erklärungen für soziale Beziehungen und untersucht verschiedene Bereiche des gesellschaftlichen Lebens wie Konsum, Gesundheit, Arbeitsleben, Freizeit, die Beziehung zwischen Menschen und anderen Lebewesen, Bevölkerungen, Migration und soziale Ungleichheiten, während die Psychologie die Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen von Menschen und anderen Lebewesen untersucht. SoziologInnen können Themen wie "Emotionen" untersuchen, die auf den ersten Blick nur für die Psychologie von Bedeutung zu sein scheinen. Im Unterschied zu PsychologInnen stellen SoziologInnen bei solchen Studien die Gesellschaftlichkeit dieser Themen in den Mittelpunkt ihrer Forschung. Sie können zum Beispiel untersuchen, wie verschiedene Emotionen in unterschiedlichen historischen und geografischen Kontexten unterschiedliche Bedeutungen erhalten und wie bestimmte Emotionen durch bestimmte soziale Prozesse kommerzialisiert werden.